Dieser Beitrag enthält persönliche Empfehlungen und damit Werbung.

„Give it up for DJeeeeeeey Bjöööörn Huuuuuth“ dröhnt es zum dritten Mal in fünf Minuten durch die Boxen. A. und ich schauen einander entsetzt an. Das kann nicht sein Ernst sein. Wir sind auf der Hochzeit eines gemeinsamen Freundes und vor zehn Minuten startete die Party, die der krönende Abschluss dieses wundervoll organisierten und sehr emotionalen Tages werden sollte. Schon beim Eröffnungstanz hätte uns das DJ-Desaster schwanen müssen. Nicht nur stürzte die Anlage beim ersten Versuch ab und musste unter unangenehmem Schweigen wieder hochgefahren werden. Nein, noch viel schlimmer war: Der DJ moderierte den Tanz wie ein Sportkommentator aus den 70ern! Wir wollten das nicht wahrhaben, trauten uns aber auch nicht, etwas dagegen zu unternehmen – vielleicht wollte es das Brautpaar so. Kaum vorstellbar. Der erste Eindruck hielt sich leider auch hartnäckig durch den Abend: Musikauswahl ausschließlich aus dem letzten Jahrtausend, Gleichgültigkeit gegenüber Musikwünschen (auch des Brautpaars selbst), eine entsprechend gähnende Leere auf der Tanzfläche und, als wäre das nicht schon genug Anti-Werbung, auch noch der grausige Einspieler. 

An diesem Abend beschlossen A. und ich endgültig: Auf unserer Hochzeit wird es keine*n DJ geben. Dabei ist uns bewusst, dass es sicher auch super DJs und DJanes gibt. Nur leider konnte uns niemand eine Empfehlung geben und wir haben mit Musik-Playlisten auf Hochzeiten bislang nur gute Erfahrungen gemacht. Die Entscheidung war also gefällt und so liegt es nun an uns, die Musik für den Tag zu organisieren und fleißig Lieder zu sammeln – für die Trauung, für die geplanten Tänze, für das Hintergrund-Geplänkel beim Abendessen, für den Tortenanschnitt und natürlich für die Party. Allein unser Sektempfang wird von einer Jazz-Band begleitet. Und die hat ganz sicher keinen Einspieler. Für den restlichen Tag haben sich zwei musik- und technikaffine Verwandte bereit erklärt, die Musikanlage zu bedienen, damit wir uns nicht kümmern müssen, wenn etwas schief geht oder die Musik so gar nicht zur Stimmung passt. Und auf der Rückantwortkarte der Einladung dürfen unsere Gäste Musikwünsche angeben à la „Zu diesen Liedern verspreche ich, die Tanzfläche zu erobern“. Wir hoffen, so eine Lösung gefunden zu haben, die unseren Geldbeutel und unsere Nerven schont – und den ganzen Tag nur unsere Lieblingslieder zu hören, kann der Stimmung doch gar nicht abträglich sein, oder? Wir werden es erst im Nachhinein sicher wissen. Bis dahin sammeln wir.

 Die Lied-Auswahl zur Tortenpräsentation (oder jeder anderen Form von Präsentation – etwa, wenn das Brautpaar nach dem Fotoshooting den Festsaal betritt, oder eine Diashow gezeigt wird) ist natürlich sehr davon abhängig, zu welchem Zeitpunkt und in welchem Ambiente diese erfolgt. Wer die Torte am späten Abend serviert und die Partystimmung aufgreifen oder einleiten will, wählt etwa "Sugar" von Robin Schulz oder "Oh my Love" von The Score. Für die Eröffnung des nachmittäglichen Kaffee- und Kuchenbuffets eignen sich leichtere Gute-Laune-Lieder wie "Can you feel it" von Birgir oder "I Can’t Help Myself" von Four Tops. Mit einem Augenzwinkern lässt sich die Torte auch zu "Sweet Dreams" von Eurythmics servieren. Ganz ausgefallen wird es mit dem von Alice im Wunderland inspirierten Song "Tea Party" von Kerli. Schließlich, wenn es euch wirklich auf eine majestätische Präsentation ankommt – mit Lichtshow, Tisch-Feuerwerk oder zumindest musikalischem Tam-Tam – darf auch hier keine Filmmusik fehlen: Besonders schön passt der Musikverlauf von Pollen Jocks (Rupert Gregson Williams) aus dem Bee Movie: Laut und dramatisch beim Hereinbringen der Torte, konzentriert beim Tortenanschnitt und schließlich langsam auslaufend. Wem das noch zu wenig ist, der heizt mit "Fireworks" von Nicholas Hooper (aus Harry Potter und der Orden des Phönix), dem Klassiker "Two Steps From Hell" von Heart Of Courage oder dem Oscars Theme (Greg Hulme) ein.

Auch die Wahl des Eröffnungstanzes und der entsprechenden Musik ist von so vielen Faktoren abhängig, dass diese Auswahl nur eine erste Orientierungshilfe bieten kann. Letztlich entscheiden der Zeitpunkt des Tanzes, das Hochzeitskonzept, eure gemeinsame Geschichte und die Verbindung zu einem bestimmten Lied und eure tänzerischen Fähigkeiten und Vorlieben über die Liedauswahl. Hier ist unsere bunte Mischung für alle, die "Perfect" und "You are the Reason" nicht mehr hören können: 

• Patrick Doyle – "Potter Waltz" (aus Harry Potter und der Feuerkelch)
• Ben Abraham – "She" 
• Tom Odell – "Grow old with me"
• Ryann Darling – "I choose you"
• Frank Sinatra – "Fly me to the moon" 
• Metallica – "Nothing else matters"
• Meiko – "Stuck On You"
• John Adams – "Things That Make You Beautiful"
• Olly Murs – "Dance with me tonight"
• Luke Underhill - "Wish"

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Weitere Liedinspirationen für die Hochzeitszeremonie findet ihr in diesem Artikel.

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